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Patrick Völker:

Musik im Geschichtsunterricht – Eine empirische Bestandsaufnahme

Es ist selbstverständlich, dass im Musikunterricht immer dann von Geschichte die Rede ist, wenn Musik als historisches Phänomen thematisiert wird. Umgekehrt scheint Musik im Geschichtsunterricht selten vorzukommen, weder als historische Tatsache, noch als Widerspiegelung, Ausdruck oder Verarbeitung von Geschichte, ja nicht einmal als Motivation der Schüler oder Ausschmückung des Unterrichts. Diese Beobachtung nahm Patrick Völker zum Anlass, eine empirische Untersuchung zum Gesamtphänomen anzustellen. Die Methode war die einer offenen Interview-Befragung ohne die Vorgabe von Thesen entlang von 7 Dimensionen, die das Problemfeld abstecken. Befragt wurden 5 Geschichtslehrer, die entweder selbst Musiklehrer oder aber semiprofessionelle Laien sind. Die Fragen bezogen sich darauf, ob, wann, wie und warum diese Lehrer gegebenenfalls Musik im Geschichtsunterricht verwenden.

Patrick Völker kann folgende Aussagen treffen: 

Es ist zu erwarten, dass Geschichtslehrer, die keine Musiklehrer sind, erheblich seltener oder nie Musik im Unterricht einsetzen. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass diese Tatsache zwar verständlich, aber unter didaktischem Aspekt nicht verzeihlich ist. Denn mit keinem anderen „Medium" lässt sich historische Emotionalität so genau vermitteln wie mit Musik. Und Musik hat den Vorteil, dass sie nicht nur ein Mittel, sondern selbst eine historische Tatsache ist. Dennoch ist die Frage, wer das Medium Musik einsetzt und wann es eingesetzt wird, ganz offensichtlich derzeit nicht didaktisch sondern biografisch und persönlichkeitsbedingt. "Trau dich, trau dich!"

Kontakt: patrick.voelker@mail.uni-oldenburg.de