Tiefenwirkung von Musik: EEG und BrainTec
Blatt 14

Bewußtseinsveränderung aufgrund auditiver Stimuli

Neurologische Beschreibungen: Gehirnaktivitätsmessungen

• Das EEG misst elektrische Potentialunterschiede zwischen Punkten am Schädel und einem Nullniveau (z.B. am Hals). Erfasst wird:
• Größe des elektrischen Potentials ("Spannung" in mVolt) an verschiedenen Stellen. These, dass ein hoher Spannungswert einer hohen Gehirnaktivität entspricht. Wie "tief" diese Aktivität reicht, ist unklar.
• Interessierende Faktoren: Wo ist hohe/niedrige Aktivität? Wie verhält sich die rechte zur linken Gehirnhälfte? Schwingen die verschiedenen Areale synchron?
• Qualitative Analyse der Gehirnaktivitätskurven: Eine Fast Fourier Analyse ermittelt die "Steilheit" sowie vorherrschende Frequenzanteile der Potentialschwankungen. Letztere werden unterteilt in folgende Bereiche:

Die Angaben in der rechten Spalte sind empirische Beobachtungswerte darüber, daß gewisse Frequenzbereiche bei bestimmten Bewußtseinszuständen verstärkt vorkommen. Eine gleichmäßige Verteilung der Gehirnaktivität ist ein Zeichen für "ganzheitliche Verarbeitung". Bei "Entspannung" schwingen beide Gehirnhälften synchron.

Brain Machines

Frequency Following Response (FFR): werden auf Ohren und Augen periodische Reize gesendet, so nimmt das Gehirn den entsprechenden "Schwingungszustand" bevorzugt an.

Hemi-Sync-Prinzip: werden auf Ohren und Augen systematisch und gleichförmig wechselnde Reize gesendet, so synchronisieren sich die beiden Gehirnhälften.

Brain Machines: Geräte, die nach unterschiedlichen Verfahren erwünschte Gehirnwellen induzieren und/oder die Hemisphären synchronisieren. Beispiele: Lichtblitze auf Brillen, Geräuschimpulse auf beide Ohren, binaurale Schwebungen, Klangfarbenschwankungen.

Effekt von Brain Machines: Zunächst werden erwünschte Zustände künstlich induziert. Dabei kann man lernen, wie sich diese Zustände "anfühlen" und mittels Bio-Feedback-Lernen versuchen diese herbeizuführen. Effekt ist eine Art Meditations- oder Entspannungstraining. - Brain Machines induzieren nicht automatisch "Entspannung" oder "Meditation", sie erleichtern aber das Erlernen entsprechender Zustände.

Oldenburger BrainLab: eine Brain Machine, die vier negative Eigenschaften kommerzieller Brain Machines beseitigt hat. Die Lichtblitze sind stroboskopisch im Raum und kommen nicht aus Brillen. Die auditive Anregung kommt Stereo im Raum und nicht über Kopfhörer. Die HemiSync-Signale sind in "normale" Entspannungsmusik integriert und keine abstrakten Geräusche. Eine "Session" ist in Gruppen, d.h. im Chillout-Alltag möglich und entgeht der Gefahr des Walkman-Autismus.

Die Abbildung zeigt das Ergebnis einer vergleichenden EEG-Messung. Schwarz ("analytisch"): eine gehörte Viertonfolge sollte im Kopf rückwärts gedacht werden. Grau ("kreativ"): eine gehörte Viertonfolge sollte als Melodie denkend weitergesponnen werden.