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Helgard Fuechsel

Funktion der Musik in interkulturellen Radiosendungen - am Beispiel "Daheim in der Fremde" auf Radio Bremen Zwei

 Eine inhaltsanalytisch und qualitativ-empirische Untersuchung

Leitende Frage: Erreicht die Sendung "Daheim in der Fremde" (Radio Bremen 2, samstags 13-14 Uhr - auch auf "Funkhaus Europa" zu empfangen) das selbst gesetzte Ziel der "Integration" zu dienen?

"Integration" wird verstanden als "Aushandeln von Kompromissen" in der multikulturellen Situation Deutschlands.

"Daheim in der Fremde" ist die wohl älteste deutsche regelmäßig ausgestrahlte Sendung, die sich mit "interkultureller Zielsetzung" systematisch in deutscher Sprache an alle in Deutschland lebenden Menschen richtet. Die Musik im Rahmen dieser Sendung und Zielsetzung kann folgende Funktionen haben: 

Die Inhaltsanalyse der Sendungen erbringt das Ergebnis, daß im Grunde alle Funktionen möglich und zumimdest intentional auch vorhanden sind, allerdings mit gewissen Ausnahmen: 

Ergänzend ergibt die qualitative Befragung von 9 HörerInnen, daß 

Offen bleibt nach dieser Untersuchung die Frage, die nur durch eine quantitative Hörerbefragung größeren Stils beantwortet werden könnte: Ist der Magazincharakter der Sendung, der vor allem im Musikbereich zur Beliebigkeit tendiert, ein geeignetes Forum für das "Aushandeln von Kompromissen" in der multikulturellen Gesellschaft - im Sinne der Zielsetzung von "Integration"? Eine bejahende Antwort würde vor allem die Dimension "Hörerbindung", eine verneinende Antwort eher die Dimension "Information" der vorliegenden Unterschung gewichten. Entlang der Dimension der "emotionalen Bindung" oder "Identifikation" dürfte eine empirische Feststellung schwer fallen - und wird die Antwort wohl eher aufgrund qualitativ psychologischen Theorien darüber, wie emotionale Prozesse und Identifikationen ablaufen, zu ermitteln sein.

Info unter helgard.fuechsel@mail.uni-oldenburg.de