14. Stunde Datum: 2.2.2001

 

MT mit Patienten im „Wachkoma" (basale Stimulation/Dialogaufbau) bzw. Musiktherapie mit Schwerst-Schädel-Hirngeschädigten

 

Vorerfahrung: wie sman sich vieleicht vorstellen kann, dassGeräusche und Aktivitäten auf einen Wachkoma-Patienten wirken...

Alle Teilnehmer liegen auf dem Boden und schließen die Augen. Zwei Personen rennen mit Instrumenten und Geräuscherzeugern zwischen den Liegenden hindurch und veranstalten gezielt Lärm. Gelegentlich berühren sie die Liegenden. Abrupte Lautstärken- und Ortswechsel.

 

Aktivitäten:

Drei Beispiele für den Einstieg in die musiktherapeutische Arbeit mit Wachkoma-Patienten.

Es arbeiten immer zwei TeilnehmerInnen zusammen. Jeweils einE ist "Therapeut", die andere "Patientin im Wachkoma"

1. Übung: Atemrhythmus beobachten, eigenen Atemrhythmus anpassen. Atemrhythmus fühlen. Tauschen. Austausch über Erfahrungen, Beobachtungen.

2. Übung: Kontaktaufnahme über Körperkontakt. Wahrnehmen. Arm/Extremität im   Atemrhythmus bewegen.

3. Übung: Kontaktaufnahme über Körperkontakt. Wahrnehmen. Im Atemrhythmus Ton summen oder singen. Hand des Patienten wird an den Kehlkopf des Therapeuten geführt. Wahrnehmen, Beobachten, Austausch über Erfahrungen.

 

Weitere Möglichkeiten in der Arbeit mit Wachkoma-Patienten:

Musiktherapie mit Schwerst-Schädel-Hirngeschädigten


Protokoll:

 

Die Übungen gingen einigen TeilnehmerInnen "zu weit", sie waren "zu eng". Für andere stellte diese Arbeit an "Aha-Erlebnis" dar.

Die Einfühlung durch die unerwartete Übung, mit geschlossenen Augen den Lärm und akustischen Ortswechsel zu ertragen, wurde als sehr aufregend und unangenehm empfunden. Viele waren versucht, die Augen zu öffnen. Die Ortswechsel erzeugten Angst. Wenn es still wurde trat teils Beruhigung, teils aber auch Angst ("Was kommt jetzt gleich!") ein. Insgesamt eine sehr eindringliche Erfahrung, wie ein hilfloser Mensch mit unbekannten Geräuschen geängstigt werden kann.