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Analyse der Musik der "Wiener Schule" (Schönberg, Berg, Webern)
Die Grenzen der Tonalität mit unterschiedlichen Mitteln überschreiten
Schönberg: Kammersymphonie op. 9 (1906) - Quartenharmonik
- Die Sonatenform wird über eine viersätzige Satzfolge gestülpt, sodass eine „Supersonate" entsteht: Exposition - Scherzo - Durchführung - Adagio - Reprise.
- Diese Form wird in der Partitur explizit aufgeführt (soll also bewusst sein).
- Über dem ganzen Werk schwebt eine Klammer, ein Leitthema, das aber eher eine „Konstruktionsidee" ist: das Quartenthema (Fanfare).
- Diese Konstruktionsidee verbindet Melodik mit Harmonik (Quartenthema - Quartenharmonik).
- An die Stelle der Kadenz-Dreiklangs-Funktionalität tritt Quartenharmonik.
- Daneben gibt es Ganzton-Konstruktionen und chromatische Melodien.
Webern: Passacaglia op. 1 (1908) - Formelkomposition
- Anstelle des Themas gibt es eine (Passacaglia-) Formel. Diese Formel wird durch das ganze Stück schematisch wiederholt und hat dabei Züge einer „Reihe".
- Diese Formal ist „fast" tonal - mit einem einzigen „falschen Ton" (as).
- Dieser falsche Ton gibt Anlass zu einer charakteristischen „Harmonisierung.
- Auf die Formel werden diverse Melodien „aufgesetzt".
Berg: Klaviersonate op. 1 (1907-08) - Tristanharmonik
Ganz strikt befolgte Sonatensatzform. Thematik ist tonal mit stark chromatischen Erweiterungen im Stile der Tristanharmonik: lange, oft unaufgelöste chromatische Vorhalte. Fortspinnung von kleinen Motiven, Abspaltung, entwickelnde Variation (Beethovens Streichquartette).