Literatur (sortiert und teilweise kommentiert - Stand Januar 2021)

Die hier aufgeführten Bücher befinden sich weitgehend im Handapparat der Uni-Bibliothek, einige sind (nur) in meinem Privatbesitz. Das Sternchen * kennzeichnet Bücher, die ich als wichtig erachte. Einige online-Fachartikel sind ebenfalls eingefügt.

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Bücher, Artikel

 

allgemeines/Überblick

Barbour, James Murray (2004): Tuning and Temperamemt.  A  Historical Survey. Dover Publication, New York. (Estausgabe 1951.)
*Daniélou, Alain (2014): Introduction to the study of musical scales. Munshiram Manoharlal Publ., New Delhi. (= „Standardwerk“)
Daniélou, Alain (1995): Music and the Power of Sound. The Influence of Tuning and Interval on Consciousness. Inner Traditions, Rochester Vermont 1995.
Delle, Ernst u.a. (1995): Tonleitern der Weltkulturen für Auge und Ohr. RAA NRW, Essen. (Kurze Unterrichtseinheit mit Xylophon-Eigenbau.) Online: https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/Material/Tonleitern-der-Weltkulturen.pdf
Partch, Harry (1947/2014²): The Genesis of Music. DaCapo-Press, New York. (Ein umfangreiches Standardwerk des US-Pioniers im mikrotonalen Instrumentenbau.) Online: https://monoskop.org/File:Partch_Harry_Genesis_of_a_Music_2nd_ed.pdf (kostenlos).
Pfrogner, Hermann (1953): Die Zwölfordnung der Töne. Amatheaverlag, Wien.
*Pfrogner, Hermann (1981): Lebendige Tonwelt. Zum Phänomen Musik. Langen Müller, München. -Im Wessentlichen eine Neuausgabe der „Zwölfordnung“, jetzt auf 670 Seiten: „An der Wiege der Tonsysteme“: Indien, China, Griechenland, Arabien, jeweils ca. 40 Seiten. S. 194: der musikalische Ton (Schaubild!), „Tonkern“, „Klanghülle“, „Schallhülle“.
Reck, David (1991): Musik der Welt. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins/Frankfurt (orig. 1977).
Schneider, Albrecht (1997): Tonhöhe, Skala, Klang : akustische, tonometrische und psychoakustische Studien auf vergleichender Grundlage. Orpheus Verlag, Bonn.
Stroh, Wolfgang Martin (1991): Microtunings. Geerdes Midisystems, Berlin. (Hier gibt es die „Bibliotheken“, auf die im Teil „Hardwaresynthesizer“ verwiesen wird.)
Stroh, Wolfgang Martin (1993): Tonsysteme und Stimmungen hören : Microtuning auf Midi-Instrumenten. Ein Handbuch zum praktischen Experimentieren mit Stimmungen aus Musikkulturen der Welt. midipädagische Schriftenreihe, Berlin. (Kurzfassung des Theorieteils befindet sich auch im „Akustik-Skriptum 2008“: https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/Material/Akustikskriptum-Kapitel-Tonsysteme.pdf.)
Stroh, Wolfgang Martin (2004): Die praktische Aneignung von Musik in ungewöhnlichen Tonsystemen. Materialien zum Einsatz im Musikunterricht. In: Musikunterricht heute 5. Musikkulturen - fremd und vertraut, hg. von Meinhard Ansohn und Jürgen Terhag. Lugert-Verlag, Oldershausen. Seite 178 Anleitung. Der Beitrag befindet sich als Medienpaket auf der CD-ROM. Online in der Uni Cloud: https://cloud.uol.de/s/aTqYRfA2iN9FG2C
*Stroh, Wolfgang Martin (2018): Die interaktive Weltmusikinstrumenten-Landkarte. Kobago, Düsseldorf/Oldenburg. In der Uni-Cloud: https://cloud.uol.de/s/FXCwwzrDfttSCkJ
*Titon, Jeff Todd (1996): Worlds of Music. Schirmer Books, New York. (Sehr gutes Lehrbuch aus den USA. Mit CD.)

Abendland- Geschichte

Clark, Philip (2013): The tuning wars: ‚Equal temperament destroys everything...‘. In: Gramophone. 12/2013. online: https://www.gramophone.co.uk/features/article/the-tuning-wars-equal-temperament-destroys-everything
Daniélou, Alain (2014): Introduction to the study of musical scales. 6. Teil Confusion of the systems (Greek Theory).Eskola, Karen (2019): Instruments that play between the notes. In: Finish Music Quaterly 4/2019. Online-Version: https://fmq.fi/articles/instruments-that-play-between-the-notes.
Klassen, Jan (2020): Die Mitteltönige Stimmung [auf Orgeln in Ostfriesland]. Online: https://orgel-ostfriesland.de/?page_id=368 [sowie weitere Unterseiten - mit Musibeispielen]
Pfrogner, Hermann (1953): Die Zwölfordnung der Töne. Amatheaverlag, Wien. S. 89: Aristoxenos von Tarent - hat er schon „temperiert“ gedacht?  S. 210: Hauers Zwölftontheorie. S. 233: Hindemith „enharmonische Gegenwart“.
Ratte, Franz Josef (1991): Die Temperatur der Clavierinstrumente. Bärenreiter, Kassel. Das Griechische Tonsystem / Die Pythagoreische Musiktheorie / Ptolimaios / Diatonon des Didymos / Archytas / Boethius / Guido von Arezzo / usw. bis zu den gleichschwebenden Temperaturen. Alles sehr gründlich und vollständig.
*Riethmüller, Albrecht (1989): Musik zwischen Hellenismus und Spätantike. In: Neues Handbuch der Musikwissenschaft, Band 1. Laaber-Verlag, Laaber, Seite 207-320.
Stahnke, Michael (2017): Mein Blick auf Ligeti / Partch & Compagnons. Verlag „Books on Demand“, Hamburg. (Darin ein Artikel zu Harry Partch.)
Zipp, Friedrich (1985): Vom Urklang zur Weltharmonie. Werden und Wirken der Idee der Sphärenharmonie. Merseburger Verlag, Kassel.

Arabische, Türkische  Musik

*Eckert, Florian (2001): Verschmelzung von arabischer und abendländischer Musik. Examensarbeit, Oldenburg. - Die französische Popmusikerin Sapho interpretiert „Al Altal“ vonb Oum Kulthoum. Rabih Abou-Khalil interpretiert Duke Ellingtons „Caravan“. Sting nimmt sich in „Desert Rose“ den Raï von Cheb Mami vor.
Kuckertz, Josef (1981): Musik in Asien I. Indien und Vorderer Orient. Bärenreiter, Kassel. (Unterrichtsmaterialien. Sehr gute, komprimierte Darstellung, mit Musikbeispielen.)
Liberty, Manik (1969): Das arabische Tonsystem im Mittelalter.  Brill, Leyden. (Die Bundeinteilungen vor Al Farabi und von Al Farabi -950, Ibn Sina 980-1037, Safi al-Din 1216-1293 und danach. Das  Safi al-Din’sche Tonsystem,  17-stufige Skala, die 12 Haupt-maqamat).
*Reinhard, Kurt und Ursula (1984): Musik der Türkei. Band 1: Die Kunstmusik. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven.
Stroh, Wolfgang Martin (2014): Musik der Türkei. Seminarmaterialien, Oldenburg. Darin in Kapitel „3. e-Musik“ die Maqam- und Usul-Tabellen. Uni-Cloud: https://cloud.uol.de/s/mSQHpPBdimtbpJY
*Stroh, Wolfgang Martin (2016): Eine Kleine Musiklehre türkisch-arabischer Musik. Seminarmaterial, Oldenburg. Online: https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/mittelmeermusik/pdf/Eine%20Kleine%20Musiklehre.pdf.
Touma, Habib (1968): Der Maqam Bayati im arabischen Taqsim. Dissertation FU, Berlin. ( Seite 20-21: der Maqam ausgemessen nach verschiedenen Theorien; anschließend wird eine konkrete Interpretation analysiert – „Taksim Bayati, Aufnahme 3/1964, Du-Spieler: Suheil Nasser“ und eine zweite Aufnahme „Tasim im Maqam Bayati mit Du-Spieler J. Nimir“).
*Touma, Habib Hassan (1989): Die Musik der Araber. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven.
Wehmeyer,  Michael (1989): Ethno-Snapshots # 1 Türkei bis Indien. Geerdes Midisystems, Berlin.

Indische Musik

*Bor, Joep (Hg.) (1999): The Raga Guide. Nimbus Records/Rotterdam Conservatory of Music, o.O.
*Daniélou, Alain (1991): Einführung in die indische Musik. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven.
Daniélou, Alain (2014): Introduction to the study of musical scales. 5. Teil The relations to a tonic (modal music of Hindus).
Junius, Manfred (1974): The Sitar. The Instrument and its Technique. Heinrichhofen’s Velag, Wilhelmshaven.
Khan, Ali Akbar (1991): Introduction to the Classical Music of North India. Vol 1. East Bay Books, Saint Louis. - Erst Chart of Pitch Notation. Dann die diversen Rags… zu denen oft dann Lieder angefügt werden. S. 251 ff. Theory of Rags: Microtunes and Shruti S. 259-260.
Kuckertz, Josef (1981): Musik in Asien I. Indien und Vorderer Orient. Bärenreiter, Kassel. (Unterrichtsmaterialien. Sehr gute, komprimierte Darstellung, mit Musikbeispielen.)
Schmidt-Jones, Catherine (2010): Indian Classical Music: Tuning and Ragas. Rice-University, Houston. Online: https://cnx.org/contents/3zko-Q7W@4.7:bDLyHWWs@16/Indian-Classical-Music-Tuning-and-Ragas.
Wehmeyer,  Michael (1989): Ethno-Snapshots # 1 Türkei bis Indien. GeerdesMidisystems, Berlin.

Ostasiatische Musik

Balß, Ullrich (2020): Terra Incognita Tuva. Jaro-Verlag, Bremen (mit CD). (Zum Chömii-Obertongesang.)
*Burde, Wolfgang (Hg.) (1985): Korea. Einführung in die Musiktradition Koeras. Schott, Mainz. (Darin Kapitel „Koreanische Musiktheorie - Eine Skizze“, S. 175-183).
*Dahmer, Manfred (1985): Qin. Die klassische chinesische Grifbrettzither. Insel, Frankfurt am Main.
Daniélou, Alain (2014): Introduction to the study of musical scales. 4. Teil The Cycle of Fifth (Chinese Music Theory).
Haruko,  Komoda und Nogawa Mihoko (1996): Theory and Notation in Japan. In: The Garland Encyclopedia of World Music, Volume 7. Routledge, New York, S. 565-584.
Khé, Tran van (1982): Die Musik Vietnams. Heinrichhifen’s, Wilhelmshaven. - S. 37-73 eine ganz einleuchtende Beschreibung, wie vietnamische Musik aufgebaut  ist, beginnend mit dem pentatonischen Tonsystem, dann dem Modus, dann der Melodiebildung usw. Es gibt auch ein Monochord (S. 81), vor allem die 16-saitige Zither „dàn tranh“ oder „dan thap luc“ mit Stimmung auf Seite 87.
Kleinen, Günter (2003): Musik der Welt -China. Lugert-Verlag, Oldershausen/Handorf. (Mit Musikbeispielen.)
Lindsay, Jennifer (1992): Javanese Gamelan. Traditional Orchestra of Indonesia. Oxford University Press/Oxford.
*Mack, Dieter (2002): Musik aus Bali und Westjava. Lugert-Verlag, Oldershausen (mit VHS). (Neuauflage als „Musik der Welt: Bali“.)
Pfrogner, Hermann (1953): Die Zwölfordnung der Töne. Amatheaverlag, Wien. (Ab S. 63: Die zwölf Lü der Chinesen. )
Piggott Francis (1971): The Music and Musical Instruments of Japan. Kelly & Walsh, London.. (S. 55 The Japanese Scale. Tabelle S. 67: Tunings of Japaneses Koto. S. 68 Tunings of the Chineses So-No-Koto. )
Rahn, Jay (2019):“Equiheptatonic” Tuning in Thai ClassicalMusic: Strict Propriety and Step Sizes. In: Music & Science 2/2019, S. 1-15. (Messungen an 28 Ensembles mit stark voneinander abweichenden  „equiheptatonic“ Stimmungen.) Online: https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/2059204318802505
Reinhard, Kurt (1956): Chinesische Musik. Röth-Verlag/Kassel. (Transkription eines bekannten Liedes auf der Qin.)
Schaffrath, Helmut (1985): Musik in Asien II. Südost- und Ostasien. Bärenreiter, Kassel. (Unterrichtsmaterialien. Sehr gute, knappe Darstellung zu Indonesien, China und Japan. Mit Musikbeispielen.)
Schneider, Albrecht (1997): Tonhöhe, Skala, Klang : akustische, tonometrische und psychoakustische Studien auf vergleichender Grundlage. Orpheus Verlag, Bonn. (→ Thailand: Ranak ek = das Paradigma der „siamesischen“ äquiheptatonischen Skala S. 380-383;  → Khong Mon Yai und Khing Moin Lek = die siamesische Skala als Klangleiter (Gongs); S. 389 Bonang  Barung aus dem Völkerkundemuseum Hamburg.)
Wang, Mei-chu (1985): Die Rezeption des chinesischen Ton-, Zahl- und Denksystems in der westlichen Musiktheorie und Ästhetik. Peter Lang. Frankfurt. (Im ersten Teil: S. 123-130 „Das vollkommene Musikinstrument Qin“, Teil III. Tonsystem S. 131-170.)
Yingshi, Chen (1996): Theory and Notation in China. In: The Garland Encyclopedia of World Music, Volume 7. Routledge, New York, S. 115-126.

Afrikanische Musik

*Berliner, Paul (1981): The Soul of Mbira. The University of Chicago Press/Chicago and London.
*Kubik, Gerhard (1981): Das Khoisan-Erbe im Süden von Angola. In: Musikkulturen in Afrika, hg. von Erich Stockmann. Verlag Neue Musik, Berlin. Seite 82-196.
Kubik, Gerhard (1998): Kalimba, Nsansi, Mbira - Lamellophone in Afrika. Museum für Vökerkunde, Berlin. (Mit CD)
Schneider, Albrecht (1997): Tonhöhe, Skala, Klang : akustische, tonometrische und psychoakustische Studien auf vergleichender Grundlage. Orpheus Verlag, Bonn. (Kapitel zu diversen „äquidistanten“ Stimmungen aus Afrika, Thailand, Java. - Afrika/Xylophone: S. 336ff amadinda, Uganda-Museum Kampala und im Völkerkundemuseum Berlin: Messungen etc. (S. 340), - die Instrumente und das dort analysierte Lied sind auch in Ulrich Wegners Buch enthalten. S. 358 embaire-Xylophon, Busoga/Uganda; ennanga-Harfe, Kundi-Harfe der Azande: These, fdass sicjh einige Harfen den Xylophonstimmungen angepasst hätten, im wesentlichen handelt es sich um eine „gleichmäßige“ Pentatonik...; Kadango-Lamellophon, Busoga/Uganda; Stimmung der  likembe in Kufuna Kandoga/Angola (S. 368); S. 369  Timbila, Valimba, Mohambi = äquiheptatonische Xylophone im südlichen Afrika; Balafons aus Kankan, Guinea, Gao (Mali).)
Stockmann, Erich (Hg.) (1987): Musikkulturen in Afrika. Verlag Neue Musik/Berlin.
*Wegner, Ulrich (1990): Xylophonmusik aus Bugande (Ostafrika). Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven. (Mit Musikbeispielen.) 
Wehmeyer, Michael (1990): Ethno-Snapshots # 2 Afrika. GeerdesMidisystems, Berlin.

Altamerikanische Musik

NN (o.J.): [Heftchen vom chilenischen Flohmarkt:] Aprenda a tocar charango. Completo metodo para aprendar a tocar. Ediciones Pionero Musical, Santiago de Chile 1973. -  Aprenda a tocar quena. Completo metodo para aprendar a tocar. Ediciones Pionero Musical, Santiago de Chile  o.J. - Aprenda a tocar zampoña [Panflöte]. Completo metodo para aprendar a tocar. Ediciones Pionero Musical, Santiago de Chile  o.J.
Flutopedia (2019): The Development of Flutes in North America. (Eine mit Quellen gut belegte Zusammenstellung von Flötentypen, mit Messungen.) Online: https://www.flutopedia.com/dev_flutes_northamerica.htm
Flutopedia (2019): The Development of the Flutes in the Americas. (... wie „North America“) Online: https://www.flutopedia.com/dev_flutes_americas.htm
Schechter, John M. (2996): Latin America/Ecuador. In: Worlds of Musik, hg. von Jeff Todd Titon. Schirmer Books, New York. (Mit Musikbeispielen.)
Yurchenco, Henrietta (1963): Survivals of Pre-Hispanic Music in New Mexico. In: Journal of the International Folk Music Council , Published By: Cambridge University Press, Vol. 15 (1963), pp. 15-18. (Scans vorhanden.)

Mikrotonale Musik (Avantgarde 20.-21. Jahrhundert)

*Chahin, Rami (2017): Towards a Spectral Microtonal Composition. A Bridge between Arabic and Western Music. Schott, Mainz [= Dissertation Oldenburg] Download: https://schott-campus.com/wp-content/uploads/2017/12/Chahin_Towards_Spectral_oa.pdf
*Eskola, Kare (2019): Instruments that play between the notes. In: Finish Music Quaterly 4/2019. (Ein Vierteltonklavier und eine App. Das „Mikroensemble“ http://www.mikroensemble.com/ , die Instrumente des Mikroton-Ensembles: https://www.youtube.com/watch?v=LJxi5d6burs.) Online-Version: https://fmq.fi/articles/instruments-that-play-between-the-notes.
Pätzold, Cordula und Walter, Caspar Johannes (2012): Mikrotonalität - Praxis und Utopie. Schott, Mainz. (Zahlreiche Vorträge von aktuellen Komponist/innen.)
Stahnke, Manfred (2005) (Hg.): Mikrotöne und mehr - Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Böckel-Verlag, Hamburg.
*Stroh, Wolfgang Martin (2001): Tonsystem als Tonvorrat. Zur Aufhebung einer Differenz beim MIDI-Planetarium. In: Positionen. Beiträge zur Neuen Musik 48, 8/2001, S. 38-41. Download und mehr Info über https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/planet .
Sturman, Rob (2012): A dynamical systems approach to musical tuning. In: Dynamic Systems 3/2012.  (Eine raffinierte Weiterführung des Quintenzirkel-Phänomens.) Online: https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/Material/Sturman-Scales.pdf
Wilkinson, Scott R. (1988): Microtonality in Electronic Music. Hal Leonard Boooks, Milwaukee. (Geht auf DX7 ein. Unter Ethnic Tunings ganz kurz eine Reihe von Tabellen, dann Contemporary Tunings (ganz interessant) einschließlich Walter Carlos… S. 70-86.)

Soft- und Hardware

 Eine umfangreiche Liste der auf dem Markt befindlichen Hardware- und SoftwareSynthesizer mit Microtuning ist hier: http://www.microtonal-synthesis.com/. Es wird unterschieden zwischen „oktavweisem“ Microtuning oder einem abslut freien „offenen“ Microtuning.
Eine weitere Liste von auf dem Markt befindlichen „microtonal Software PluIns“ ist hier: https://en.xen.wiki/w/List_of_Microtonal_Software_Plugins.  Die Listen sind aber uferlos.
Deshalb schreibe ich hier auf, mit welchen Tools ich arbeite (Sternchen*) oder gearbeitet habe:

*DX 7 II von Yamaha in Keyboard- und Rack-Version TG77: hier kann jede Taste absolut frei gestimmt werden. Die Verstimmung ist leider etwas schräg, weil eine Oktav in 1024 Teile und nicht in 1200 (=Cent) geteilt werden kann. Ich verwende drei Racks im MIDI-Planetarium. Viele spätere Yamaha-Synthis haben dies freie Microtuning beibehalten.  - Die Programmierung erfolgt entweder „von Hand“ am Instrument oder über systemexclusive Daten.  Hierfür gibt es „Bibliotheken“ (publiziert bei Geerdes Midisystems, Berlin 1991).

„Soundcanvas“ von Roland, der „Klassiker“ unter den GM-Soundmodulnd, ermöglicht eine Verstimmung der Tasten um +/- 63 Cent. Das Prinzip ist bei allen späteren Roland-Synthis beibehalten worden. Die Verstimmung kann über systemexclusive Daten gespeichert werden. Hierfür gibt es „Bibliotheken“  (publiziert bei Geerdes Midisystems, Berlin 1991).

„Korg 01/W“ ist ein Soundmodul von Korg (mit wavetable-synthesis) mit oktavweisem +/- 50 Cent-Tastenverstimmung. Auch Korg hat das Microtuning bei allen größeren Nachfolgemodellen beibehalten.

„Reaktor“ von Native-Instruments ist ein kostspieliger Software-Sampleplayer von weltweit exotischen Instrumenten. Hier kann man im Rahmen dessen, was Samples an Transpositionen zulassen (der Klang wird ja bei Verstimmung des Originals verfremdet), beliebige Stimmungen realisieren. Besser jedoch wäre: das originale Instrument zu samplen inklusive der jeweiligen Stimmung und alles mit einem Sample-Player (z.B. „Halion“) abzuspielen.

 *Oriental Keyboard von Casio: Hier kann im Sinne meines „Maqam-Players“ jede Taste um +/- 50 Cent verstimmt werden, aber nur innerhalb einer Oktav. Die Stimmung ist programmierbar, es gibt einige Stimmungen im Preset - und vor allem gut gesampelte Instrumentenklänge. - Oriental Keyboards nach demselben Prinzip gibt es auch von Yamaha und Korg.

*Programme, die in MAX8 geschrieben sind: Stimmung absolut frei nach Tabellen, „Maqam-Player“-Prinzip usw. Tonausgabe: entweder durch interne Oszillatoren - oder über MIDI, wobei hier zum Verstimmen Pitchbend benutzt wird. Man kann (1) algorithmische Kompositionen, (2) beliebige Midifiles abspielen oder (3) von einem externen Keyboard aus spielen.

*Da man für die MAX-Proramme die Software MAX8 benötigt (ca. 400 Euro) gibt es die Möglichkeit, MAX-Programme über eine kostenlse „MAX Runtime“ laufen zu lassen. Einmal installiert, spielt man hier MAX-Programme (mit ganz leichten Einschränkungen) ab. Ich verwende hier die Windows-Plattform. – Archiv unter https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/max.html

*Viele MAX-Programme lassen sich als PlugIn“MAX for Live“ in Ableton-Live (Suite) implementieren. Dies ist sehr elegant, weil einem das ganze Repertoire von „Live“ zur Verfügung steht. Archiv unter https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/live.html .

Da die Umrechnung von Frequenzverhältnissen (in Hz) zu Cent und Pitchbendwerten relativ einfach ist - hierzu stelle ich ein „MAX for Runtime“ (Quelle siehe oben) und auch eine einfache *Excel-Tabelle zur Verfügung (siehe https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/weltstimmung/rechnungen.xls) - , kann man in jedem Sequenzer-Programm (Cubase, Logic etc.), in dem man Pitchbendwerte explizit in einem Editor eingeben kann, Stimmungen auch explizit „von Hand“ eingeben.

Der Sampleplayer Halion von Steinberg (ist in abgespeckter Form in Cubase integriert). Einfache Sample-Player habe ich auch mit MAX erstellt (für „Runtime“ oder „Live“, Quelle siehe oben), z.B. zum Bremer Gamelan. In „Live“ kann man eigene Samples einbinden. – Das Prinzip ist hier, dass jeder Ton einzeln aufgenommen und dann jeweils auf die entsprechende Keyboardtaste gelegt wird.

Es gibt seit 2003 Versuche, ein universelles „tune file format“ zu entwickeln. Es lief auf dem virtuellen VAZ-Synthi, den ich in den 2000 für den Gebrauch an Schulen propagiert habe („Virtuell-analoge Synthesizer. Ein workshop zu ihrem Einsatz in der Schule“. In: Praxis des Musikunterrichts, Heft 61, 2/2000, S. 40-48.). VAZ gibt es aber momentan nicht mehr. Das tune-Format soll für andere virtuelle Synthis funktionieren hat sich aber nicht richtig durchgesetzt.  Die Umrechnung von Cent, Frequenzen etc. in tun-Tabellen ist hier möglich: https://u-he.com/tools/microtuning/ .

Mein absoluter Liebling ist das kostenlose Audioprogramm *„Audacity“. Ansonsten Cuabse und Wavelab von Steinberg in den Lite-Versionen.

Empfehlungen von Christoph Micklisch für die i-Pads, die die Uni besitzt:
https://apps.apple.com/us/app/wilsonic/id848852071
http://ipadloops.com/dhalang-microtonal-groovebox-for-ios/

Schlemmer, Tobias (2014): Mutabor. Online: http://www.math.tu-dresden.de/~mutabor/index.html.de (Beipiel: mit der Software „Mutabor“ können von einem Keyboard aus Dreiklänge stets rein gespiet werden).