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Wie sag ich's dem Genossen Gerhard?

Argumente für einen interkulturellen Musikunterricht, die sogar Gerhard Schröder überzeugen

Die knackigen Argumente für interkulturelle Musikerziehung für einen, der die LehrerInnen als "faule Säcke" bezeichnet und sich selbst trotz all' dieser Säcke vom Sohn einfachster Leute zum Chef der Nation, zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Putinfreund hochgearbeitet hat. Dabei gibt es zwei Argumentationsstränge: der eine geht von "der Musik" aus, die einen Wert an sich darstellt, der andere von dem bildungspolitischen Ziel der sozialen Kompetenz in einer multikulturellen Gesellschaft. Ich stelle im Folgenden die beiden Argumentationsmuster einander gegenüber und überlege zudem, wie Gerhard Schröder auf diese Muster reagieren würde. Es stellt sich dabei heraus, dass das "rein musikalische" Argumentationsmuster bei hart gesottenen Politiker/innen nicht hinreichend zieht, um die Institution "Musikunterricht" vor dem Untergang zu bewahren.

Argumentationsstrang 1: "pro musica"

Das sagen die Leute:

Argumentationsstrang 2: "pro  interkulturelle Erziehung"

Transfer-Argument: Fehlanzeige!

Transfer: Musikausübung hat positive Effekte auf  Rechnen und Lesen...

Nach Bastian: kaum nachweisbar.
Nach Kritik: nicht nachgewiesen wegen fehlender Vergleichsstudien.
Populär: Deutsch- und Mathe-Unterricht sind besser als Musik fürs Lesen und Rechnen!

"Wenn Einstein Geige gespielt hat, heißt das noch nicht, dass aus Geigespielen Einsteins werden."

(Nebenbei: Wer glaubt, dass die MusikstudentInnen in Oldenburg intelligenter sind als Studierende anderer Fächer???)

PISA lehrt uns: Interkulturelle Erziehung ist gut als "soziale Kompetenz", d.h. für ein Leben in der multikulturellen Gesellschaft!

Spaß-Argument: bitte nicht benutzen!

Spaß-Argument: Musik macht Spaß!

Lernen sollte immer Spaß machen.. und der Spaß sollte nicht in eine "Spaßfach" verlagert werden.

"PISA zeigt: Schluß mit der Spaßpädagogik!" (sagt die CDU im Landtag von Niedersachsen)

PISA lehrt auch: in Deutschland gibt es unter den Kindern mit Migrationshintergrund viele nicht geförderte Bildungsressourcen.

Grundkompetenzen-Argument: modifizieren!

SOZIALE KOMPETENZ ist gut

  • für individuelle Lernmotivation,
  • fürs schulische Lernklima,
  • für das spätere Leben.

Bastian sagt: Musikausübung fördert die soziale Kompetenz.

"Ein Hauptschüler, der Geige spielen aber nicht rechnen kann, bekommt keine Lehrstelle!"

Der interkulturelle Unterricht schöpft Bildungsressourcen, die derzeit verloren gehen.

Interkulturelle Musikerziehung
entwickelt soziale Kompetenz für die multikulturelle Gesellschaft und schöpft nicht gehobene Bildungspotenziale!

Folgerung

Musik an die Schulen: Ja!

Aber, muss es Musikunterricht, muss es Musik als Schulfach sein?

Für logisch Denkende:
Es lässt sich zwingend ableiten, dass Musik an der Schule gut ist. Dass Musik aber ein Schulfach sein soll, ist nicht beweisbar, sondern lediglich eine taktische Argumentation. Ohne Schulfach zu sein würde unter derzeitigen Bedingungen Musik an den Schulen verschwinden.

Folgerung:

Guter, vor allem auch interkultureller Musikunterricht an die Schulen!
Der jetzige Musikunterricht erfüllt nicht die Bedingungen, die eine Argumentation, die Gerhard überzeugt, notwendig wären (siehe Befragung!).