100 Jahre Elektronische Musik

eine multimediale Lernumgebung


0. Überblick

Etappen der Elektronischen Musik

Etappen der Technik-Entwicklung

1920-1940 Elektronische Musikinstrumente mit ungewohnten Klängen werden im Sinne der „Neuen Musik“ eingesetzt. Arrangements „klassischer Musik“ oder Neukompositionen. Komponisten der Kunstmusik: Hindemith, Genzmer, Milhaud.

1940-1950: „Experimentelle Musik“ und „Tape Music“. Musizieren mit Radio, Tonbandgeräten, Umwelt-Sounds. Komponist: John Cage, Ussachewsky (u.a. US-Amerikaner).

Ab 1948 „Musique Concrète“,  Pariser Schule: arbeitet mit Loops, Samples (Schallplatten!), nach „innermusikalischen Ästhetik“. Komponisten: Pierre Schaefer, Pierre Henry, Murail u.a.

1950-1970: Blütezeit der „Elektronischen Musik“ (EM) Kölner Schule. „Elektronische Studios“ (Rundfunk, Unis): rein elektronische Klänge, Klangkomposition.  Komponisten: Stockhausen, Eimert, Nono, Berio, Boulez, Ligeti usw. (Unterabteilungen: „reine EM“ und „angewandte EM“.)

1970-1980: Blütezeit der „Elektronischen Popmusik“: analoge Synthesizer (Synthi-Pop), Psychedelische Musik. Erste „populäre“ Computerkompositionen (USA). - Parallel: Forschungsinstitute (IRCAM, STEIM u.a.).

1980-2000: Blütezeit der „Elektronischen Tanzmusik“ (EDM): Digitalisierung (MIDI), Musikcomputer als Instrument, Drummashines, Sampling, Live-Elektronik; Techno (DJ goes Electro).  Trennung „Elektronische Tanzmusik“ (EDM) und „Elektroakustische Musik“ (EM).

2000-2020: „Multimedialisierte Elektronik“: Computer verarbeiten und produzieren Bild und Ton. Software-Instrumente. Live-Elektronik, Interaktivität. Retro (Analog-Kult, Vinyl-Kult, Commodore-Kult), Digitalisierung analoger Kompositionen usw. Grenzverwischung EDM und EM. Klangkunst, Soundscape, Installationen u.ä.

1913 Meißnerschaltung (elektrischer Schwingkreis)

ca. 1915 Vakuumröhre wird  zur Musikerzeugung verwendet

1920 Radio (1923 in Deutschland)

1925 „elektrische“ Grammophone

1945 Tonbandgeräte am Rundfunk

1953 Transistorradio (statt Röhre)

1964 Moog-Synthesizer – minimal music

1971 Synthi A von EMS („Studio im Koffer”)

1974 BRD: Kraftwerk („Autobahn“) – USA: Moog-Sequenzer („Switched on Bach“)

1977 Paris: IRCAM gegründet – USA: Africa Bambataa (Soundsystem)

1980 PC grafische Oberfäche (Apple, Atari)

1983 MIDI-Norm - Digitale Klangerzeugung (Yahamaha DX 7)

1985: Atari ST (mit MIDI-Schnittstelle)

1988: MAX (für MIDI), 1989 MAX mit Audio

1986 Steinberg Pro16 für C64, 1989 Cubase für Atari, 1993 Cubase für Windows

1989 Erste Love Parade in Berlin, 1991 MayDay

1993 Logic von Apple – „www-Internet“

1996 VST (“virtuelle Instrumente”) und DAW

2005 Youtube startet

2007 iPhone von Apple

2020 Ankündigung der Schließung des Kölner Studios

Konkretisierung im Seminar:

  1. Die Elektronische Szene 2019/2020 - ein aktueller Einblick in das gesamte Geschehen anhand von 12 Videoclips
  2. Hintergründe und Philosophie - die kompositionsgeschichtlichen Hintergründe und die „elektronische Philosophie“ anhand von Experimenten mit einem virtuellen Touchpad
  3. Frühe elektronische Musikinstrumente - Theremin, Ondes Martenot, Trautonium etc.
  4. Music for Tape, Experimentelle Musik in den USA, Musique Concrète
  5. Elektronische Musik der (frühen) Kölner Schule
  6. „Realismus-Diskussion“: Elektronische Musik und Sprache, Politik
  7. Moog und die Folgen (die analoge Elektronik): Synthipop, Ambient, Psychdelic, Revival
  8. Digitalisierung (die digitale Elektronik): DX 7, MIDI, Algorithmisches Komponieren
  9. Repetitive Musik und Techno: Steve Reich, Kraftwerk, Marusha
  10. Live Elektronik: DJing, Gestural Controlled Music, Oldenburger Projekte
  11. EDM und EM heute:  Westbam, DJ-Arbeit, DEGEM 2020
  12. Zusammenfassung: Zukunft der „Studios“, QUIZ

 

Allgemeine Materialien:

Print-Literaturverzeichnis als pdf - auch als html

online-Literatur und nützliche Links

Liste aller Publiationen von Wolfgang Martin Stroh zu Elektronischer Musik

Das Oldenburger Skriptum "Musikalische Akustik"