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(4.-5. Std.) Die arabische und türkische Musik mit der "maqam-Theorie"

Alle zu diesem Thema gehörenden Videos finden Sie auf der Youtube-Playlist "Weltstimmung Teil 3".
Zur zweiten Doppelstunde mit dem Thema "Arabische Musik" gehören die Powerpoint-Präsentation "05ArabischeMusik.pptx", das Arbeitsblatt "05ArabischeMusik.pdf".

Zu beiden Doppelstunden gehört auch die Exceltabelle "Berechnungen-Türkisch-Arabisch.xlsx" und die "Kleine Musiklehre" arabisch-türkischer Musik und Kurt/Ursula Reinhardt's "Makam-Tabelle".


Podcast 05


Beispiele von Maqams entlang einiger notierter Musikstücke


Das folgende Musikbeispiel enthält 5 Musikstücke in verschiedenen Maqamat (Makamlar). Die Noten zu diesen Musikstücken zusammen mit der einschlägigen Skala sind sowohl in der Notation von www.maqamworld.com als auch nach Suphi Ezgi/Reinhardt auf einem Arbeitsblatt enthalten. Beim Hören der Musikbeispiele sollte dies Blatt mit gelesen werden.

Stimmung der Oud in der arabischen Musikgeschichte

oud

Oben: Die Grundstimmung der Oud nach al Farabi (870.950). Es interessieren nur ein Tetrachord. Die Saiten sind pythagoreisch in Quinten gestimmt.Und dann die möglichen Varianten:

alFarabi

A- Farabi nennt fünf Tetrachorde, die besonders beliebt seien: lydisch, Zalzal, alt und persisch. Hier ein Notenbeispiel:

tonarten

Modernes arabisches Maqam-System


Hier einige Maqamat in arabischer und türkischer Notation:

maqams

Die moderne arabische Theorie (nach Hassan Touma) kennt vier Intervalle: Halbton ("klein", 100 Cent), Dreiviertelton ("mittel", 150 Cent), Ganzton ("groß", 200 Cent), übermäßiger Ganzton ("übermäßig", 300 Cent).


Oud (Ud) und Qanun (Kanun)


Die Saitenstimmung der Oud ist nicht einheitlich.

oudstimmung

Die meist in C-Dur diatonisch gestimmten Saiten der Qanun (Kanun) können mittels 4 bis 13 "mandals" mikrotonal verstimmt werden. Hier eine Demonstration:



Westliche und arabische Popmusik


Uum Kulthum (ca. 1904-1975 Kairo): schafft ab 1930 mit dem „langen Lied“ (Dauer 60 Minuten) die panarabische Popmusik des 20. Jahrhunderts. Singstimme mit emphatischem Ausdruck. Großes Orchester mit gemischt westlich-arabischen Instrumenten, die strikt einstimmig spielen und „arabesk“ die Kernmelodie variieren. Verwendung traditioneller Maqamat. Das Video zeigt die Aktualität von Uum Kulthum: in einer arabischen Talent-Show singt eine Junge Frau ein traditionelles Lied von Uum Kulthum und begleitet sich dazu auf der Oud. Zum Vergleich wird dies Lied in einer Originalaufnahme von Uum Kulthum aus dem Jahr 1967 gezeigt.



Fairouz (geb. 1934 in Beirut): begründet zusammen mit den Brüdern Rahbani in den 1970ern den heutigen Sound arabischer Popmusik. Hinzunahme von elektronischen Instrumenten, Einführung eines Grooves, gemäßigte Harmonisierung. Die „arabeske“ Improvisation entfällt, der arabische Gestus der Singstimme bleibt. Reduktion der Maqams auf 12-tönig-temperierte Skalen. Das Video zeigt, die Titelmelodie des Filmes Bent al-Harris aus dem Jahr 1968, die die Transformation traditioneller arabischer Musik in ein modernes Gewand zeigt. Fairouz ist hier am Anfang ihrer Karriere.



Lena Chamamyam (geb. 1980 in Damaskus): gilt heute als Nachfolgerin von Fairouz. Sie singt neben eigens für sie komponierten Pop-Songs auch alte andalusische-arabische Lieder mit moderner Harmonisierung und Instrumentation. Im Video (fast 5 Millionen mal aufgerufen) hört man das Lied "Lamma bada Yathtana", das zwischen dem 9. und 15. Jahhrundert in Cordoba entstanden ist. Die Melodie ist heute noch immer sehr bekannt.


Die religiöse Musik der islamischen Welt


Die Rolle der Musik im Islam ist bekanntlich umstritten. In vier Zusammenhängen wird Musik jedoch geduldet oder sogar extensiv gepflegt: bei der Koran-Rezitation, beim alltäglichen Ruf des Muezzin, in den Illahis ("Sing-Outs") und bei den Sufi-Zeremonien. Hier vier Beispiele:


Koran-Rezitation


Der Ruf des Muezzin


Ilahi "Alah ahu"



Sufi-Zeremonie in Konya

 

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